Stelzenbunker

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punkt. Kunst im Nordwesten
Künstlerinnen

 

Kurzdarstellung zum Kunst-, Kultur- und Klimaprojekt Stelzenbunker

Schon von weitem sieht man das luftige Gebilde aus Bambusstangen. Meterhoch ragt es in den Himmel an der Küste von Neßmersiel. Nähert man sich der rätselhaften Konstruktion, sieht man darunter eine pfeilförmige Fläche, die sich auf dem Boden ausbreitet.

Exotischer Flutschutz an der Nordseeküste. Drei Künstlerinnen stellen sich auf diese Weise dem Thema Globale Erwärmung.

Massive Betonbunker auf Säulen, sogenannte cyclone shelters, sichern in Bangladesh das Überleben der Bevölkerung im Ernstfall eines Hochwassers.

Die Bambus-Installation in Neßmersiel ist eine modellhafte Version der massiven Bunker. Kein konkretes Gebäude, mehr eine Zeichnung im Raum.
Kündigt das Bambusgerüst ein Bauvorhaben an? Bei einem Meeresspiegelanstieg von mehreren Metern, wie er von Klimaforschern prognostiziert wird, würde man sich hier bereits unter Wasser bewegen.

Die Bodenmarkierung verdeutlicht die reale Größe eines Flutschutzbunkers. Informationen, Fakten und Fiktives laden zum Entdecken ein.

Wer auf der ostfriesischen Halbinsel dieser Tage unterwegs ist, sollte die Augen offen halten. Neben Bambus bringen zehn individuelle Banner das Thema von der Waterkant bis ins Landesinnere.

Mit Dokumentation, Poesie und Zeichnung machen die Künstlerinnen Beate Eisfeld, Imke Rathert und Gaby Taplick den drohenden Anstieg des Meeresspiegels unbegreiflich greifbar.

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Spannende Begleitveranstaltungen für jede und jeden
15 Termine vom 03. Juli bis 04. September 2008

Fünf spannende, interessante und mitreißende Angebote von Umwelterfahrung über Landschaftserleben und Erzählung bis zum globalen Weitsprung begleiten die Installationsarbeit an 15 Terminen vom 03. Juli bis 04. September. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Veranstaltung 1:
Watt sagt der Wurm zum Sturm – Lebensraum Küste und Klimaschutz
Naturerfahrung und Erforschung für Kinder von 6 – 12 Jahren
Dipl. Biol. Melanie Krebs, Umweltbildung Ostfriesland

Als Forscherabenteurer werdet ihr die Küste, die Salzwiesen und den Wattstrand mit viel Spaß, Spiel und Abenteuer, mit Sinnes- und Wissensspielen und Forschungsgeräten wie Lupe und Sieb entdecken und die besondere Anpassung der Tiere und Pflanzen näher kennen lernen. Der Lebensraum Küste kann bedroht sein durch die Klimaveränderung, durch starke Stürme und den Meeresspiegelanstieg. Wieso das heute so ist und welche Auswirkungen und Ursachen dieses hat, werdet ihr hier erfahren.

Donnerstag, 3. Juli, 16-18 Uhr
Mittwoch, 16. Juli, 16-18 Uhr
Mittwoch, 30. Juli, 16-18 Uhr
Mittwoch, 13. August, 15-17 Uhr
Donnerstag, 28. August, 15-17 Uhr

Treffpunkt am Kunstwerk „Stelzenbunker“, kurz vor dem Hafen in Neßmersiel. Bitte dem Wetter angepasste Kleidung tragen. Maximale Teilnehmerzahl: 10 Kinder. Für die Teilnahme werden Stempel für das Naturerlebnisabzeichen vergeben.
Um Voranmeldung wird gebeten:
Familienfreizeitzentrum Sturmfrei, Tel. 04933/87998-0

Veranstaltung 2:
Entdecker und Erfinder an der Küste – ihr seid gefragt
Naturerfahrung und Erforschung für junge Menschen von 13 – 17 Jahren
Dipl. Biol. Melanie Krebs, Umweltbildung Ostfriesland

In unserem Untersuchungsgebiet Küste, Salzwiese und Wattstrand entdeckt ihr als Naturforscher die Besonderheiten dieses Lebensraumes. Mit Lupe und Fernglas untersucht ihr diesen besonderen Lebensraum, der leider auch von den Klimaveränderungen betroffen ist. Welche Auswirkungen z.B. eine Sturmkatastrophe haben kann, was die Ursachen hierfür sind und auf welchem Wege wir den Klimaveränderungen begegnen können, wollen wir untersuchen. Hier sind Eure Meinung und Eure Ideen gefragt.

Donnerstag, 10. Juli, 14-16 Uhr
Montag, 21. Juli, 16-18 Uhr
Dienstag, 5. August, 17-19 Uhr
Mittwoch, 20. August, 10-12 Uhr
Donnerstag, 4.September, 17-19 Uhr

Treffpunkt am Kunstwerk „Stelzenbunker“, kurz vor dem Hafen in Neßmersiel. Bitte dem Wetter angepasste Kleidung tragen. Maximale Teilnehmerzahl: 10 Personen. Für die Veranstaltung werden Stempel für das Naturerlebnisabzeichen vergeben.
Um Voranmeldung wird gebeten:
Familienfreizeitzentrum Sturmfrei, Tel. 04933/87998-0

Veranstaltung 3:
Von Tagen und Nächten, die zu lang waren
Ein Märchenhafter Abend mit Autorin und Diplomkünstlerin Helen Acosta Iglesias

In diesem Märchen für Erwachsene spielt ein Riese die Hauptrolle. Er bringt Regen, Wind, Schnee, Flut und Ebbe. Gewissenhaft sorgt er für Wetter und Gezeiten, doch leider fühlt er sich nie so richtig wohl in seiner Haut. Er wird von Sehnsüchten geplagt, die er nicht stillen kann. Schließlich begibt er sich auf die Suche nach Lösungen und Antworten.
Diese einmalige Lesung richtet sich an alle Menschen, die Interesse an Literatur, Kunst und Umwelt haben.

Samstag, 16. August 2008, 19.30 Uhr
Dornumersiel im Reethaus der Tourismus GmbH, Hafenstr. 3

Veranstaltung 4:
bleistift küs(s)te umwelt
Zeichenkurs, Wochenendworkshop mit Diplomkünstlerin Katharina Sickert

In diesem dreitägigen Zeichenkurs werden die Teilnehmer dazu eingeladen, die Marschlandschaften der Nordseeküste zeichnend zu erschließen. Dabei wird ausschließlich mit dem Bleistift gearbeitet. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Zeichnung wird das Auge geschult. Die Besonderheiten der Küste - Wattenmeer, Salzwiesen, Deiche, Häfen und Ortschaften - werden so eindringlich wahrgenommen und aus einem völlig neuen Blickwinkel erfahrbar.
Der Zeichenkurs richtet sich an alle Menschen mit Interesse an Kunst und Umwelt - auch ohne Erfahrung im Zeichnen.

Dreitägige Veranstaltung:
Freitag, 11. Juli 2008, 16-19 Uhr; Samstag, 12. Juli 2008, 10-12 Uhr, Pause, 14-16 Uhr; Sonntag, 13. Juli 2008, 10-13 Uhr
Treffpunkt: Familienfreizeitzentrum „Sturmfrei“ in Neßmersiel, Störtebekerstraße 18. Zeichenmaterial wird gestellt.

Verbindliche Anmeldung ab sofort unter Tel.  04933/87998-0, Stichwort „Begleitprogramm zum Stelzenbunker“. Wenn das Wetter es zulässt, findet der Kurs im Freien statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt.

Veranstaltung 5:

Klimawandel und Küstenschutz – zwei Länder im Vergleich
Diavortrag, Ralf Briese (MdL), und Gesprächsrunde, Thilo Hoppe (MdB),
Pamela Metschar (BfdW)

 

Der globale Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen des 21. Jahr- hunderts. Der Anstieg des Meeresspiegels und die Zunahme von extremen Wetterereignissen gefährden Staaten und Regionen aber in unterschiedlicher Weise. Das Deltaland Bangladesh und die Norddeutsche Tiefebene liegen beide fast auf Meeresspiegelhöhe und weisen damit eine geographische Parallele auf. Wie kann eine vorausschauende und effektive Klimaanpassungsstrategie aussehen? Ein Diavortrag, der den Blick über den eigenen Küstenrand wagt. Anschließende Gesprächsrunde mit Thilo Hoppe (MdB), Vorsitzender im Ausschuss für Entwicklungszusammenarbeit, der von der letzten Delegationsreise nach Bangladesh berichtet. Sowie mit Pamela Metschar (Brot für die Welt), die die bengalische Partnerorganisation PRODIPAN vorstellt.

Donnerstag, 28. August 2008, 19.30 Uhr
Dornumersiel im Reethaus der Tourismus GmbH, Hafenstr. 3

Wir wünschen Ihnen interessante Veranstaltungen
mit zahlreichen neuen, nachhaltigen Eindrücken.

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Banner von Waterkant bis ins Landesinnere

Zehn individuelle Banner, jedes ein Unikat, sollen in Ostfriesland unvermittelt den Betrachter mit dem Thema „Stelzenbunker“ in Berührung bringen. Fotografien und Bildmontagen, Zeichnungen und Poesie aus Bangladesh bilden die Motive, bespielen so das Thema auf unterschiedlichen Ebenen.

Während das Kunstobjekt „Stelzenbunker“ nur in Neßmersiel zu sehen ist und dort besucht werden kann, sollen die Banner an mehreren Orten in Ostfriesland und Friesland zu den Betrachtern kommen. Schließlich ist ein Anstieg des Wasserspiegels nicht allein ein Problem der Küste.

Ein Bilderstempel, bestehend aus einem Logo und dem Schriftzug „Stelzenbunker“, macht jeweils deutlich, dass die Banner zum Kunstprojekt gehören.

Nachfolgend finden Sie eine Darstellung der Banner und der Standorte.

1 Carolinensiel Nationalparkhaus

2 Dornumersiel Hafenstraße

3 Neßmersiel Bushaltestelle

4 Neßmersiel Hafen

5 Baltrum Nationalpark-Haus

6 Dornum Westerstraße

7 Norden Neuer Weg

8 Aurich Osterstraße (Zoo Meyer)

9 Aurich Ostfriesische Landschaft

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Projektvorstellung in “punkt. Kunst im Nordwesten” (Ausg. Sommer 2008)
von Christiane Oppermann

Banner, Bambus und Beton sind die Stoffe, mit denen Beate Eisfeld, Imke Rathert und Gaby Taplick norddeutschen Klima-Alpträumen begegnen. Denn, so prognostizieren Klimaforscher, bis zum Jahr 2100 wird der Meeresspiegel um einen Meter ansteigen, verheerende Sturmfluten werden zunehmen.

Via Internet sind wirkliche und fiktive Katastrophen allzeit abrufbar. Die medial bedingte Fernsicht bedient dabei persönliche Sensationsgelüste und befreit von der Notwendigkeit des Eingreifens und Handelns.

Mit künstlerischer Strategie werden von Juni bis September ostfriesische Einwohner und Küstenurlauber in ferne Regionen versetzt, in denen unheilvolle Zukunftsaussichten bereits Gegenwart sind. Aufgestelzte Schutzbunker (cyclone shelters) sichern in Bangladesch im Ernstfall das Überleben der Menschen bis tief ins Landesinnere hinein.

Im 110° Winkel bietet das künstlerische Konterfei nicht nur dem Meer die spitze Stirn, sondern auch eine fassbare Metaebene. Modellhaft erhebt sich der „Stelzenbunker“ über einem Raster aus Beton. Als flexibles Bambusgerüst kündet das Werk von möglichen (Bau-) Maßnahmen und drastischen Ereignissen. Präzis und ästhetisch montiert schießt es gen Himmel, setzt Anwesende unter Druck und fiktiv unter Wasser.

Bedenkenswertes schaffen die Künstlerinnen zudem mit 10 künstlerisch gestalteten Bannern, die ab Mai platziert werden. Trotz oder gerade wegen des jeweils hohen Eigenwertes sensibilisieren sie im Vorfeld des Stelzenbunkerbaus für die Thematik.
Sie „bannen“ und beunruhigen auf poetisch abstrakte, zeichenhaft lakonische und dokumentarisch collagierte Weise.

Initiiert wurde dieses engagierte Projekt von dem Verein „Ostfriesland schmeckt nach Meer e.V“, der sich u. a. für den Erhalt und die Pflege der Küstenlandschaft einsetzt.

Unterstützt werden das Projekt und ein Begleitprogramm durch die Stiftung Kunstfonds, die Ostfriesische Landschaft, die Bingo! Umweltlotterie und die Tourismus GmbH Dornum.

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Die Künstlerinnen: Beate Eisfeld, Imke Rathert und Gaby Taplick

Die drei Künstlerinnen kennen sich seit dem Studium der Bildenden Kunst an der FH-Hannover. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im bildhauerischen Bereich, im Objektbau in verschiedensten Maßstäben, temporären Interventionen und kryptischen Bauten.

Das Team bringt Reiseeindrücke aus Bangladesh, Ortskenntnisse der Nordseeküste, Planungserfahrung im öffentlichen Raum und Materialkenntnis zusammen. Die unterschiedlichen Arbeitsansätze verbinden sich in einem fruchtbaren Entwurfsprozess.

Beate Eisfeld:

geb. 1979 in München, ortsbezogene Installation, Zeichnung, Fotografie, Freiraumplanung.
Ausstellungsbeispiele:
Hafensafari - Hamburg,
It’s coming home, Dortmund,
Tiedkunst – Dornum,
Meisterschüler2006 – Hannover

Durch Reduktion versucht Beate Eisfeld mit wenigen gestalterischen Mittel möglichst genau auf den Punkt zu kommen. Materialwahl und Raumbezug sind entscheidende Größen. So sind ihre Werke äußerst vielfältig.



Imke Rathert:

geb. 1972 in Wilhelmshaven, Installationen, Objekte.
Ausstellungsbeispiele:
Stipendium Künstlergut Prösitz - Grimma,
Meisterschüler 2006 –Hannover,
August in Art,
Querpunkt – Varna (Bulgarien)

Man kann es bei Imke Rathert als Methode bezeichnen, dass nichts ist, wonach es aussieht. In den Objekten, Plastiken, raumbezogenen Installationen mit Materialien vorzugsweise des Alltags zeigt sich ein breit angelegtes Spektrum.



Gaby Taplick:

geb. 1972 in Delbrück, Installation, Zeichnung.
Ausstellungsbeispiele:
Schlosspark – Köln,
KOI 02 – Karlsruhe

Gaby Taplicks Vorgehen bewegt sich in einer Kombination von geplantem Konzept und spontanem Einfall, sie lässt sich von der Poesie des Materials inspirieren, ohne aber ihren konstruktiven Plan für das Ganze aus den Augen zu verlieren.



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